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>> No.7143153 [View]
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7143153

Als ich Michaels Wohnung verließ war ich voll im Eck.
"Du fährst eh nicht Augustin, gell? Du baust sonst fix einen Unfall.", kann ich mich noch an seine Worte erinnern. Vor seinem Wohnblock torkelte ich also über den Bürgersteig und lehnte mich an eine Wand um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich dachte mir "Was soll's?" und beschloss trotzdem zu fahren. Mein Moped konnte ich leicht finden, es war neben einen Laternenmast geparkt und stand in der orangen Aura nächtlicher Straßenbeleuchtung.
Ich merkte schnell, dass ich mir mit dem Fahren gar nicht allzu schwer tat, und war plötzlich gelaunt für eine nächtliche Spritztour. Es war halb Fünf, allerdings im November, deswegen schien noch keine Sonne und die teilweise beleuchteten Fassaden der Hochhäuser Wiens überragten den Horizont als ich Richtung Donauinsel düste.
Auf der Insel wollte ich eben eine einladende Gerade angehen, wurde aber von einem blauen Licht erschreckt. Ich drehte mich um, konnte aber die Quelle dieser Erscheinung nicht ausfindig machen, da mir Bäume und Gebüsch die Sicht versperrten. Sicher war nur, es kam näher und machte Geräusche, die genauso gut von einem Motor wie von einem wilden Tier hätten stammen können. Zu diesem Zeitpunkt war ich immer noch verdammt dicht also versetzte das ganze mich in Angst. "Polizei!", dachte ich mir und "Geister!", dachte ich mir und blöd wie ich war beschloss ich Vollgas zu geben. Mit gut achtzig Kilometern in der Stunde, während ich von allen Seiten von herbstlichen Winböen ausgepeitscht wurde, war ich auf der Flucht.

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